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16.10.2020 | Neubau JA Klagenfurt

Bundesregierung / Großprojekte / Justizverwaltung / BIG / Kärnten 

Klagenfurt (APA) - Im Norden von Klagenfurt soll um rund 100 Millionen Euro bis 2025 "die modernste Justizanstalt Österreichs, wenn nicht Europas" entstehen. Das kündigte Justizministerin Alma Zadic(Grüne) am Freitag bei der Präsentation des Architektenwettbewerbs an. Der Grazer Thomas Zinterlüberzeugte die Jury mit seinem Entwurf, der einen Komplex mit einem sternförmigen Zentralbau mit Einzel- und Zweierzellen für 425 Häftlinge vorsieht. Die Entscheidung fiel einstimmig. 

35 Projekte wurden nach der EU-weiten Ausschreibung eingereicht. Der Neubau soll die alte Klagenfurter Justizanstalt, die im Zentrum der Stadt in einem Trakt, der zum Gerichtsgebäude gehört, untergebracht ist, ersetzen. Die sozialen, ökonomischen und ökologischen Anforderungen bei der Ausschreibung seien sehr hoch gewesen, sagte Zadic. Es sei etwa eine Solaranlage geplant. Die alte Justizanstalt habe keinen besonders guten Ruf gehabt, manche hätten behauptet, es sei die "hässlichste Justizanstalt Österreichs". Sie freue sich schon auf einen Besuch in der neuen Justizanstalt Klagenfurt. 

Wolfgang Gleissner, Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), sagte, dass sechs Liegenschaften in Klagenfurt zur Verfügung gestanden wären, die man sich mit Optionen gesichert hatte. Man entschied sich dann für den Standort nahe der Autobahnabfahrt Flughafen. Das Areal umfasst acht Hektar. Die Fläche der neuen Justizanstalt werde sich auf 22.300 Quadratmeter belaufen. Im Norden bei der Einfahrt werde das Verwaltungsgebäude platziert, was den Vorteil habe, dass dort keine von außen sichtbare, sehr hohe Mauer gebaut werde. 

Der sternförmige Zentralbau werde in vier "Fingern" die Hafträume enthalten, im fünften Trakt werden die Allgemeinräume sein, erklärte Gleissner. Vom Punkt in der Mitte aus können alle fünf Gänge überblickt werden. Auf dem Gelände werde es Freiflächen und Sportplätze geben, für die Insassen werde dank der geplanten Werkstätten und Betriebe Vollbeschäftigung möglich sein. In der alten Justizanstalt ist das nicht der Fall. Dort gibt es auf 11.600 Quadratmetern Platz für etwa 310 Häftlinge. Baubeginn soll 2022 sein. Gleissner hofft, nach der Übersiedlung der Haftanstalt das sanierungsbedürfte Gerichtsgebäude angehen zu können. 

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) meinte bei der Präsentation, nun könne eine "sehr lange Diskussion" beendet werden. Er sprach sich dafür aus, die beim Landesgericht freiwerdenden Räumlichkeiten der alten Justizanstalt dem Gericht und der Staatsanwaltschaft zur Verfügung zu stellen. 

In den Räumlichkeiten der BIG in der Klagenfurter Herrengasse sind das Siegerprojekt und die weiteren eingereichten Entwürfe bis 30. Oktober ausgestellt. 

(Schluss) ton/mfw/gl